Gefahrenstellen/Radunfälle

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Trotz aller Novellen der Straßenverkehrsordnung ist in ihr, den Umsetzungsverordnungen und Normen noch immer die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Kfz-Verkehrs als höchste Priorität festgeschrieben. Das führt dazu, dass erst bei besonderer Gefahrenlage eine Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit der sogenannten schwächeren Verkehrsteilnehmer (Fuß- und Radverkehr) umgesetzt werden kann. Eine besondere Gefahrenlage liegt vor, wenn an dieser Stelle Menschen verletzt oder getötet wurden, oder das mit Sicherheit (!) zu erwarten ist. Beispiel: ein Zebrastreifen oder Radweg kann erst dann angelegt werden, wenn an dieser Stelle schwere Unfälle geschehen sind, und keine Alternativen möglich sind, die geringeren Einfluss auf die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Kfz-Verkehrs haben. Die Verkehrsplanung ist weitgehend reaktiv, und nicht vorausschauend sicherheitsorientiert.

Daher müssen auch wir, um Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs durchsetzen zu können, schwere oder tödliche Unfälle mit Radbeteiligung dokumentieren. In der Karte werden die Unfälle mit Radbeteiligung in den Jahren 2016 – 2022 in einer Heatmap dargestellt, und einzeln für die Jahre 2016 – 2022. Beim Linksklick auf einen Unfall erhält man die von der Polizei erfassten Detailinformationen, beim Klick auf das Zahnrad in der Layerliste eine genaue Auflistung beispielsweise der Unfallarten (UART).

Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Indikatoren, die auf potenzielle Unfallorte hinweisen:

Die Meldeplattform Radverkehr der Stadt München (genauer: des Mobilitätsreferates). Hier deuten gehäufte Hinweise an einer Stelle der Kategorien Behinderungen, fehlerhafte oder fehlende Markierung oder Beschilderung, Oberflächen oder Radverkehrsnetz auf problematische Stellen im Radverkehrsnetz hin.

Die hier von Andreas Jakob gesammelten plötzlich endenden Radwege – also wo der Radverkehr unvermittelt auf die Fahrbahn geführt wird (todo: Fotos).

Oder die 8 gefährlichsten Orte in München für Radfahrer (aus der az vom 17.3. 2018, also schon vor 5 Jahren…)

Der SZ-Gefahrenatlas aus dem Jahr 2014 (!) ist unverändert aktuell. Man kann in der Ansicht Alle Layer beispielsweise die Layer SZ-Gefahrenatlas und die Meldeplattform oder die Unfallorte miteinander vergleichen. Man wird feststellen, dass die im SZ-Gefahrenatlas enthaltenen Orte immer noch Unfallschwerpunkte sind, und/oder in der Meldeplattform kritisiert werden. Oder man vergleicht die Unfallorte mit den geplanten Maßnahmen, und stellt fest, dass nur wenige Maßnahmen direkt Unfallschwerpunkte adressieren.